Von der Bastarda zur Textur
Endlich wieder ein Workshop! Von Freitag Abend bis Sonntag Nachmittag haben wir uns ausgiebig mit der Bastarda beschäftigt und viele Variationen und Kombinationen von Bastarda und gebrochenen Schriften ausprobiert, Buchstaben zerlegt und neu kombiniert, die Schreibwerkzeuge zwischen 0,5 mm und 3-5 cm gewechselt. Die Bastarda ist eine interessante Schrift aus dem Spätmittelalter, die auch als Kanzleischrift benutzt wurde und dadurch immer stärker den Charakter einer Schreibschrift bekam.
Brigitte Schrader hatte wieder eine riesige Mappe voller anregender und atemberaubender Beispiele dabei. Und egal wieviele Workshops ich schon bei ihr hatte: Ich lerne immer viel dazu.
Auch diesmal habe ich relativ viel Zeit damit verbracht Schreibflüssigkeiten und verschiedene Federn auszuprobieren um mein Optimim zu finden. Als es dann richtig gut ging, war der Workshop schon fast wieder vorbei. Ich schreibe ja gerne mit Speedball-Federn. Aber diese Schriften laufen doch besser aus festeren Federn, wie Brause oder TAPE, zumindest bei mir und mit Quink und Gouache.
Bastarda lässt sich sehr schön mit Großbuchstaben der Textur kombinieren. Und man kann sie toll verbinden, zusammenquetschen, oder in die Breite ziehen, viel und wenig Buchstaben- und Zeilenabstand nehmen. Die Wirkung des Schriftbilds andert sich dadurch deutlich.
Besonders charakteristisch sind die unterschiedlichen Neigungen: Manche Buchstaben sind rechtsgeneigt, andere linksgeneigt und viele gerade. In einem einzelnen Wort kann das merkwürdig aussehen. Im Fließtext greift es gut ineinander. Man kann schön mit extremen Ober- und Unterlängen spielen und unterschiedliche Verbindungen oder Ligaturen nutzen.
Und zum Schluss noch ein Tintenkäfer :)
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