Lust auf Lettering
Bevor ich etwas über dieses schöne Buch von Martina Flor erzähle, klären wir doch kurz die Frage:
Was ist der Unterschied zwischen Kalligrafie und Lettering?
Der Kalligrafie- und der Handlettering-Gemeinde ist das natürlich klar, aber die Frage taucht sooo oft auf, dass ich sie gern beantworte: Kalligrafie wird geschrieben, Handlettering wird primär gezeichnet. Voilá.
Das Buch macht richtig Lust auf Lettering – der Titel passt perfekt. Und nicht nur das: Es ist ein Workshop mit dem Anfänger und Fortgeschrittene sehr viel anfangen können. Wenn ihr schon Vorbildung in Kalligrafie oder Typografie habt, oder gern zeichnet, dann ist das sicher ein Vorteil, aber keine Bedingung um Spaß mit dem Buch zu haben.
Es gibt einiges an Theorie, aber das auf so eine schmackhafte Art und Weise, dass ich das Buch gar nicht mehr weglegen mochte. Man kann es richtig durcharbeiten – der Untertitel lautet schließlich »Ein praxiserprobter Workshop in zehn Schritten«–, oder sich auch einfach nur daran erfreuen und nebenbei einiges lernen.
Der Blick für Schriften, Buchstaben, Zeichen, Proportionen, Abstände und viele weitere wichtige typografische Details wird geschult. Positive und problematische Beispiele werden gezeigt und es werden natürlich Werkzeuge beschrieben, wobei mal wieder weniger mehr ist: Ihr besitzt einen Bleistift und Papier? Na dann los!
Ihr lernt alles Wesentliche von der Idee über die Skizze bis zur Umsetzung eines komplexen farbigen Werks. Es gibt aber keine konkreten Vorlagen zum Nachzeichnen, was ich gut finde, denn dadurch wird die eigene Kreativität herausgefordert und im Endeffekt geht es doch immer darum: üben, üben, üben. Auch das digitale Lettering wird behandelt sowie die Arbeitsfelder des Lettering-Profis.
Die Aufmachung allein wäre schon ein Kaufgrund, das ist ja bei allen Büchern aus dem Verlag Hermann Schmidt so. Beim ersten Aufblättern war ich gleich begeistert vom skizzenhaften Look dieses »Arbeitsbuchs«. Es ist großzügig bebildert, vor allem mit Bleistiftskizzen und handgeschriebenen Anmerkungen. Da fehlte im Layout eigentlich nur noch ein Kaffeefleck und ein paar verschmierte Fingerabdrücke, dann hätte ich gedacht versehentlich ein Original und keinen Druck in der Hand zu halten ;-)
Was mir aber tatsächlich fehlt: ein Lesebändchen! Es gibt ein hübsches rot-weißes Kapitalband, aber kein Lesebändchen. Schade, denn die sind ja nun wirklich praktisch.
Martina Flor ist in vielerlei Hinsicht eine Inspirationsquelle. Sie ist eine großartige Künstlerin, eine erfolgreiche Unternehmerin, sie unterrichtet, coacht und bespielt viele nützliche Kanäle, u.a. mit einem Blog, einem Podcast und einem Youtube-Kanal.
Ach so: Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass das hier keine bezahlte Werbung ist, ich finde »Lust auf Lettering« nur einfach sehr toll und möchte das mit euch teilen.
Viel Spaß mit euren Projekten!
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