Was machst du gerade? (18)
… frage ich die wunderbaren Menschen in meinem Netzwerk.
Heute ist das Simone Gerwers – Mutanstifterin, Impulsgeberin rund um das Thema Veränderung, Sparring für Management und Führung, Lüneburg
Was machst du gerade?
»Wie immer am Beginn eines neuen Jahres räume ich auf, sortiere mich neu und manchmal erfinde ich mich sogar wieder neu. Ein Jahresbeginn ist für mich ein besonderes Ritual in Sachen Veränderung, obwohl Change ja generell mein Lieblingsthema ist. Doch dieser Jahresbeginn ist so ganz anders.
Die Corona-Pandemie hält uns gemeinschaftlich noch immer in Atem. Wir dürfen und müssen gerade lernen mit Ungewissheit und Unsicherheit unseren Frieden zu schließen. Kompetenzen die, ungeachtet dieser Pandemie, wohl Zukunftskompetenzen in einer Welt des Wandels sind.
Das Jahr 2020 war auch für mich eine echte Herausforderung. Im März stand das gerade toll gestartete Jahr plötzlich wie auf Knopfdruck still. Für mich waren alle beruflichen Projekte und Termine, von einem Tag auf den anderen, abgesagt oder verschoben. Nach einer kurzen Schockstarre habe ich die Krisenenergie genutzt und mich online neu aufgestellt. Onlinecoaching, Webinare, Vorträge und auch Workshops biete ich inzwischen auch digital an und ich habe ein Onlineprogramm an den Start gebracht. What if? – In 7 Schritten zu Deiner Veränderung. In diesem Kurs begleite ich, ganz nach individuellem Bedarf, vom Selbstlernkurs bis 1:1, Step by Step durch Veränderung.
Ich hätte nie gedacht, dass ich in so kurzer Zeit so viel Neues lernen und auch umsetzen kann. „Simone goes digital“ ist eine Überschrift zu der dieses so besondere Jahr beigetragen hat. Vielleicht ist es das Gute im Schlechten, wie man so schön sagt. Ich bin dafür dankbar. Außerdem habe ich die Zeit genutzt mein Buch endlich fertig zu schreiben. Mutausbruch, Das Ende der Angstkultur erscheint nun Anfang 2021 im Midas Verlag. Ich bin auf die Resonanz gespannt und auch schon ein wenig aufgeregt. Nein, es ist kein Corona-Buch, doch es passt dennoch wunderbar in diese Zeit zwischen Krise, Umbruch und Neuanfang. Es ist ein Buch über den Mut zur Veränderung, in einer Zeit des Wandels, in der nichts mehr sicher scheint.
Ein sehr arbeitsintensives Jahr ist nun zu Ende. Ich bin dankbar, für all die Menschen die ich in diesen Zeiten vertrauensvoll begleiten durfte und all die Projekte, in Unternehmen, mit denen ich Mut machen konnte, aus der Krise Neues zu kreieren. Überhaupt hat mich das alte Jahr viel dankbarer für die einfachen Dinge gemacht. Vielleicht kennst Du es ja, dass man Dinge erst richtig wertschätzt, wenn sie plötzlich fehlen.
Das neue Jahr darf nun für mich auch wieder unaufgeregter werden, zumindest mit etwas mehr Leichtigkeit und Balance ausgestattet sein. Ich habe im letzten Jahr bereits mein Yoga und Meditationsprogramm ausgedehnt, bin noch mehr gelaufen und habe viel Zeit mit unseren Hunden in der Natur verbracht. Das behalte ich unbedingt bei, denn so tanke ich Kraft. Und ich werde mich weiter im Loslassen üben. Loslassen, Balance und Zuversicht sind meine 3 Hauptwerte, die ich in 2021 bewusst leben möchte.
Inzwischen ist wieder die Stopptaste gedrückt und in Sachen Pandemie noch immer kein Ende in Sicht. Mein Job ist erneut runtergefahren und ich arbeite gerade ausschließlich online. Ehrlich gesagt, vermisse ich das echte Leben mit Freunden und lieben Menschen. Aber wie sagt man so schön: „Am Ende wird alles gut. Und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es auch noch nicht das Ende.“ Meine Großmutter hat diesen Spruch ein Leben lang zelebriert und ich habe mir diese Haltung zu eigen gemacht. Insofern, was ich mache? Ich freue mich auf das neue Jahr, alle Möglichkeiten, das Neue, die Herausforderungen, ausgestattet mit jeder Menge Zuversicht und Mut.«
Warum bist du Mutanstifterin und Coach?
»Ich bin ein durch und durch neugieriger Mensch, mit jeder Menge Lust auf das Leben. Veränderung scheint mir tatsächlich in den Genen zu liegen. Eine Freundin hat mich mal scherzhaft „Changerebel” genannt, weil mein Leben Veränderung pur ist. Den meisten Menschen machen Veränderungen allerdings Angst, oder sie haben zumindest keine Lust darauf, weil Sicherheit ein hoher Wert ist. Die gute alte German-Angst und das berühmte Komfortzonenthema reichen sich die Hände. Als ich noch Managerin und Führungskraft war konnte ich oft all den Widerstand in Veränderungsprozessen nicht verstehen. Jahre später als Coach ist mir dann aufgefallen, dass viele Menschen genau wissen, was sie eigentlich wollen, dass ihnen aber letztlich der Mut zur Veränderung fehlt. Da werden jede Menge Ausreden und Hinderungsgründe rausgekramt, man belügt sich selbst, schiebt auf oder verfängt sich in hinderlichen Glaubenssätzen. Im Coaching ging es mir nie darum Menschen auf Leistung zu trimmen und auf Erfolge im Außen auszurichten. Ich habe mich schon immer als Sparringspartnerin gesehen, Menschen auf dem Weg zu ihrem Wesentlichen zu unterstützen, um ihr Leben zu leben, egal ob im Job oder persönlich. Da gibt es keine Trennung. Als ich vor 4 Jahren eine Krebsdiagnose bekam, zog es mir selbst gefühlt den Boden unter den Füssen weg. Plötzlich wusste ich was Angst bedeuten kann. Ich habe mich vertrauensvoll auf einen Weg durch unwägbares Gelände eingelassen, ohne zu wissen, ob ich das Ziel erreichen würde. In dieser Zeit habe ich viel gelernt. Ich musste mich Unsicherheiten stellen, durch den Nebel gehen, blind vertrauen, Hilfe annehmen und immer wieder aufstehen. Mein Leben vorher sah im Außen erfolgreich aus. Es war das Produkt kontinuierlicher Arbeit, aber rückwärts betrachtet eine Reise in relativ sicherem Gelände. Es hört sich bestimmt komisch an, ich möchte die schwere Zeit nach der Erkrankung nicht missen. Sie hat mich stark gemacht und meinen Blick auf das Leben, auf Glück und Erfolg verändert. In dieser Zeit ist die Wortschöpfung „Mutausbrüche“ in mein Leben getreten. Ich wusste, dass ich Menschen helfen möchte voller Mut ihr eigenes Ding zu machen, ihr individuelles, einzigartiges Leben zu leben. Damals habe ich quasi aus dem Krankenbett meine Mutinitiative ins Leben gerufen. Über 100 Podcastinterviews habe ich rund um das Thema Mut geführt, denn Mut macht Mut. Mein Beruf als Coach, Impulsgeberin und Sparringspartnerin im Wandel gehören zu mir und meinem Leben. Ich lebe meinen Beruf mit Leidenschaft und voller Energie. Mein Credo: „Man sollte viel öfter einen Mutausbruch haben“ meine ich ernst und stelle die Frage: What if?«
Was bewegt dich?
»Die Pandemie und die gesellschaftlichen Themen, die sich gerade auftun, beschäftigen mich stark. Ich hoffe, dass wir als Gesellschaft gestärkt aus dieser Krise gehen und wünsche mir, dass sie so etwas wie ein Weckruf in Sachen Eigenverantwortung für uns sein kann. Klima, Bildung, Gesundheitssystem, gesellschaftliches Miteinander, … da gibt es einiges, was unseren Fokus braucht. Ich bin überzeugt davon, dass Krisen neben Zerstörung zum Neuen führen. Allerdings passiert so etwas nicht von selbst. Zukunft entwickelt sich immer aus der Krise heraus. Hier sind wir wieder beim Mutthema. Mit dem Mut zur Veränderung machen wir den ersten Schritt. Deshalb wünsche ich mir, dass wir zu Mutanstiftern werden. Alle reden über Krise: Lasst uns also über Mut reden, denn Veränderung beginnt immer im Kopf, mit unserem Mindset. Nur Mut!
Ich suche übrigens für meine Podcastinterviews Menschen, die mit ihren Geschichten und Themen zu mehr Mut anstiften. Wer Lust hat, darf sich gern bei mir melden: gerwers@coaching4change.eu«
Wo kann ich dich finden?
Auf meiner Website gibt es noch mehr Impulse und Angebote rund um das Thema Change und Mut. Außerdem kannst Du hier auch meine Rebel4Change-News abonnieren.
Podcast: What if? Mutausbruch
Onlineprogramm: Mutausbruch
Xing: Simone Gerwers
Facebook: Simone Gerwers
Linkedin: Simone Gerwers
Instagram: @simone_gerwers
Liebe Katja, mich inspirieren Deine Blogbeiträge und Zeichnungen sehr. Um so mehr freue ich mich, dass ich Gast in Deinem Blog sein durfte. Dankeschön, Simone
Liebe Simone,
wie schön, auch hier über Dein Wissen und Wirken zu lesen. Katja und Du, Ihr seid für mich beide gleichermaßen inspirierend.
Liebe Grüße, Evelyn