Modern-Calligraphy-Workshop
Im Mai hatte ich zum 3. Mal das Vergnügen an einem Workshop von Gisela zur Strassen in der ag galerie in Wentorf teilzunehmen.
Ihre Workshops zeichnen sich für mich nicht nur in punkto Input, Lernen oder Wachstum aus. Wenn ich an Gisela denke, dann freue ich mich auch über ihre ruhige, achtsame Art zu unterrichten und auf das meditative Gefühl dabei.
Bei mir ist immer so viel los, auf so vielen Ebenen. Vor Workshops denke ich oft: Ach, was wäre, wenn ich da jetzt nicht teilnehmen würde, was könnte ich in der Zeit sonst alles noch schaffen … (das denke ich vorm Urlaub übrigens auch ;-)
Und wenn es dann losgeht, dann freue ich mich über die Zeit abseits meines Alltags, in der ich mich voll und ganz auf einen Sache konzentrieren kann: Schreiben. Im Grunde sind diese Workshop eine Art Wellness-Urlaub für die Seele. Zwar arbeite ich konzentriert und mit Stirnfalten und am Anfang sehr verkrampften Fingern, aber es ist auf einer anderen Ebene doch wohltuend und entspannend.
Wir hatten diesmal 3 volle Tage zur Verfügung. Viel Zeit zum Schreiben und so viel wertvoller Input! Einige Zeit habe ich damit verbracht verschiedene Federn und Schreibflüssigkeiten zu probieren. Das ist oft zeitraubend und es gibt so viele Gründe, warum es manchmal mit Feder, Papier, Tinte, Druck oder Winkel hakt (im wahrsten Sinne ;-)
Ich bemerkte dann aber nach und nach meine Fortschritte und die Zeit verging wie im Flug. Was mich etwas überrascht hat: Modern Calligraphy ist herausfordernder, als die klassische Englische Schreibschrift. Das was nachher so locker aussieht, ist hart erarbeitet. Man muss nicht nur jedem einzelnen Buchstaben in seiner Form Aufmerksamkeit schenken, sondern auch den Übergängen zwischen den Buchstaben, dem Rythmus, dem Verhältnis der Auf- und Ab-Bewegung auf dem ganzen Blatt, den Ober- und Unterlängen und natürlich dem Druck der Feder um dünne und dickere Striche zur richtigen Zeit zu erzeugen. Da brummt mir der Kopf. Aber irgendwann, nach und nach wird es tatsächlich einfacher.
Eine Schrift, wie die Anglaise, die ihre anziehende Wirkung durch den maximal gleichmäßigen Rythmus erhält, erfordert etwas weniger Aufmerksamkeit. Auch das ist natürlich harte Arbeit, aber es sind aus meiner Perspektive ein paar Sachen weniger, die gleichzeitig bedacht werden müssen.
Für unser kulinarisches Glück sorgte einmal mehr Maria mit ihren wundervollen Kreationen. Was für ein Fest!
So komme ich in mehrfacher Hinsicht dankbar und satt vom Workshop nach Haus.
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