Endspiration 13
Zum Wochenende gibt es eine neue #endspiration für euch. In dieser Zeit, in der sich unsere ganze Welt so massiv verändert, spüre ich den Wunsch nach Ruhe und Konzentration auf eine einzige Sache. Es tut mir gut zu fokussieren und für einen Moment ganz bei mir zu sein. Hier bietet sich die Arbeit an Serien an. Vielleicht ist das ja auch etwas für euch.
Thema 13: „Serien gestalten“
Abwechslung ist schön, aber in der Konzentration auf ein Thema, das eine künstlerische Serie ergibt, liegt für mich eine gute Energie.
Die Serien der Impressionisten, die das gleiche Motiv in verschiedenen Lichtstimmungen studiert haben, oder Siebdruck-Serien von Pop-Art-Künstlern, faszinieren mich.
Was macht eine Serie in der Kunst aus?
Eine Serie kann z. B. um ein bestimmtes Thema oder Motiv kreisen. Eine Serie kann im gleichen Stil oder der Art der Reproduktionstechnik zur Serie werden. Eine Serie kann durch Übereinstimmungen in der Farbwahl, der Technik, dem Format, dem Material … oder ganz anderen Gemeinsamkeiten, zur Serie werden.
Das kann gezielt und konzeptionell geschehen, oder auch zufällig, wenn man merkt, dass man an einem Thema festhängt und es in immer neuen Variationen ergründen und realisieren will.
Serien sind eine gute Möglichkeit, um etwas zu üben und zu intensivieren.
Ich möchte euch anregen, eine eigene Serie zu starten. Was beschäftigt euch gerade, womit würdet ihr euch gern intensiver beschäftigen? Überlegt mal, ob ihr nicht schon ganz unbewusst Serien gestaltet habt.
Ein Beispiel:
Beim Spaziergang in der Elbmarsch komme ich immer wieder an Entwässerungsgräben vorbei, in denen sich der Himmel spiegelt. Durch diese Verdopplung erlebe ich Lichtstimmungen, Wetter und Jahreszeiten intensiver. Besonders frühmorgens oder abends tritt die Landschaft sehr in den Hintergrund, sie wird zum Passepartout des verdoppelten Himmels. Ich fotografiere es häufig, was für sich auch schon eine Serie ergibt, aber ich wollte es auch mal in Farben umsetzen und damit spielen. Die einfache Geometrie des Motivs hat mich dann noch dazu angeregt Muster zu gestalten.
Ich habe dann mit dem Motiv gespielt und es weiter erforscht. der Himmel ein Rechteck und unten drei Formen, die einem Dreieck sehr nah kommen: Land, Graben, Land.
Und zum Schluss entstand mit der Wiederholung der Hälfte des Motivs und der Spiegelung dann daraus ein Muster. Und dann erst fiel mir auf, dass ich mich die ganze Zeit mit Blau und Gelb beschäftigt habe, Farben, die seit Beginn des Krieges in der Ukraine sehr präsent sind. Und das schwarze Land wird zu etwas, was verbrannt und zerstört wirkt … das Unterbewusstsein hat mir einen Streich gespielt.
Hier im Blog sind Serien zu sehen, an denen ich gearbeitet habe. Der Inktober ist im Grunde auch eine Serie. Die vielen Aquarelle von Federn sind eine Serie, die Tierportraits und die Zeichnungen auf meine eigene Hand auch.
Mein Thema imaginärer Landkarten ist eine Serie, in der es sicher noch weitere Motive geben wird – momentan sind es 4.
Beim Coffeebreak-Projekt habe ich 5 Monate lang täglich ein kleines Bild gestaltet in dem ein Coffeepad integriert war.
Dies ist eine Serie aus 24 kleinen Collagen. Und hier habe ich eine Serie von Landschafts-Fotos auf den Kopf gestellt und über die Wirkung gestaunt.
Bei Kunst-Workshops entstehen oft ganz automatisch Serien, weil man ein Thema hat und sich damit einige Stunden oder Tage beschäftigt.
Ich hoffe, dass ich euch hiermit ein paar Anregungen geben konnte, für eigene Serien. Viel Spaß damit!
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