Was machst du gerade? (21)

… frage ich die wunderbaren Menschen in meinem Netzwerk.

Heute ist das Danièle Brown – Schmuckdesignerin, München

Was machst du gerade?

»Ich räume zur Zeit auf. Ordne neu und sortiere aus. Mein Atelier, meine Schmuckentwürfe und all das Material (Steine, Perlen und alles was sich zu Schmückendem verarbeiten lässt) welches sich in über mehr als drei Jahrzehnten angesammelt hat. Da habe ich gerade gut zu tun, was so intensiv sonst nicht möglich wäre – nun Dank Corona also doch. Außerdem arbeite ich weiter an meiner neuen Schmuckserie RONDO, die ich seit letztem Sommer anbiete. Und ich überlege wie ich meine früheren Serien (TEXTILE, SPHAERA, BELLETTE) entweder neu auflege oder variiere.«

Warum bist du Schmuckdesignerin?

»Schmuck und diesen herzustellen hat mich von klein auf fasziniert, und es ist ein so vielseitiger Beruf, wenn man aus dem Vollen schöpft. Seit 35 Jahren arbeite ich als Goldschmiedin und Schmuckdesignerin, von Anfang an im eigenen Atelier. Ich habe meinen Beruf von der Pike auf gelernt. Zuerst eine Lehre zur Goldschmiedin an der Staatlichen Berufsfachschule für Glas und Schmuck in Kaufbeuren/Neugablonz, danach ein Studium zur Schmuckdesignerin an der Staatlichen Zeichenakademie in Hanau/Main, damit verbunden die Meisterprüfung an der Handwerkskammer in Wiesbaden.

Das Gestalten gehört zu gutem Kunsthandwerk. Ich komme aus einer Familie in der es Bildhauer, Uhrmacher, Kostümbildner, Ethnologen, Restauratoren und Fotografen gab, das hat mich geprägt. Edelmetall ist das Element mit dem ich sehr gerne arbeite, und ich liebe meinen Beruf. Er ist facettenreicher als man auf den ersten Blick annimmt, denn ich mache nicht nur Schmuck sondern stelle zum Teil auch mein Werkzeug oder die Verpackungen für die Schmuckstücke selbst her.

Neben den klassischen Goldschmiedetechniken beherrsche ich auch das Zieselieren, Emaillieren, teilweise Edelsteinfassen und echtes Filigran. Für diese Techniken gab es früher eigene Berufsstände, die heute so zum Teil nicht mehr existieren. Ich hatte das Glück, in den Ausbildungsstätten die ich besuchte, all diese noch zusätzlich dazu lernen zu können. Sogar Glasperlen kann ich wickeln. Kunstgeschichte, Enthnologie und Soziologie als auch Betriebswirtschaft gehören ebenso zu meinem Wissensschatz. Außerdem tüftle ich gerne, denn manchmal muss ich eine Mechanik für ein Schmuckstück erfinden, z. B. einen Kettenverschluss oder eine Broschierung (Verschluss für eine Brosche), um ein Schmuckstück tragbar zu machen.

Manchmal restauriere ich auch Schmuck, dann bekomme ich sogar antike Stücke in die Hände die ich selbst berühren und genauestens ansehen kann. Das geht im Museum nicht. Und ich habe mit den unterschiedlichsten Menschen zu tun, da ich z. B. bei Sonderanfertigungen/Änderungen/Reparaturen auch eng mit meinen Kunden zusammen arbeite, oder diese beim Kauf umfassend berate. So lässt sich die eher stille Arbeit im Atelier, vom Entwurf bis zum fertigen Schmuckstück, wunderbar mit meiner Lust immer neue Menschen kennenzulernen vereinbaren.

Große Freude bereitet es mir, wenn ich von meinen Kunden Feedback bekomme wie: „Wenn ich Ihren Schmuck trage geht es mir gut“.«

Was bewegt dich?

»Im Positiven: Die junge Frauengeneration wie Greta Thunberg, Alexandra Ocasio-Cortez, Luisa Neubauer und die vielen mutigen Frauen weltweit die sich persönlich und politisch für die Gesellschaft einsetzen und wirklich viel wagen und riskieren.

Im Negativen : Beispielsweise die alten, regressiven Kerle, die einfach nicht abtreten wollen wie Orban/Ungarn, Bolsonaro/Brasilien, Erdogan/Türkei, und all die vielen anderen PolitikerInnen und sogenannten Wirtschaftslenker, denen Profit und Machtgier wider alle Vernunft wichtiger ist als das Allgemeinwohl und der Erhalt unserer Lebensgrundlagen, von denen diese genauso abhängen wie wir alle.«

Wo kann ich dich finden?

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Happy Moin!

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