Endspiration 17

Zum Wochenende habe ich wieder eine kleine #endspiration für euch. Diesmal geht es im doppelten Sinne um Flow.
Manche Menschen lieben ja Ausmalbilder, das ist nichts für mich, ich mag keine Vorlagen. Aber es ist immer toll, ganz gedankenverloren zu zeichnen – ohne Ziel oder Bewertung.
Mir ist aufgefallen, dass es mich total entspannt, wenn ich in meinem Skizzenbuch eine Seite mit Farbflächen finde, die ich dann mit Fineliner weiterbearbeiten kann. Zwar habe ich meinen Blutdruck bei solchen Aktionen nie gemessen, aber ich bin sicher, dass er niedriger ist als vorher. Als ihr Kinder wart, da habt ihr euch vermutlich ähnlich gefühlt, wenn Zeit keine Rolle spielte und ihr gedankenverloren spielen, basteln oder malen konntet.

Thema 17: „Flow-Aquarelle“

Wie legt man los? Ich schildere hier einfach mal meinen Prozess, vielleicht regt es euch ja dazu an selbst in dieser Richtung zu experimentieren!

Wenn ich Farbreste habe, dann kippe ich sie ungern weg und bemale eine oder mehrere Seiten in meinem Skizzenbuch. Oder ich befeuchte eine Seite mit klarem Wasser und tröpfel etwas Tinte darauf, die sich dann ganz von allein verteilt. Wenn das getrocknet ist, dann nehme ich einen Fineliner oder Gelstift und zeichne Linien um Ränder, Löcher oder Bereiche mit sichtbarem Farbwechsel. Der Effekt ist toll, es sieht plötzlich alles definiert, kontrastreich und spannend aus. In den Fotos seht ihr den Vorher- und Nachher-Effekt.

Aus irgendeinem Grund denkt man beim Betrachten, dass die Linien zuerst da waren und erst dann die Farbe dazukam. So ist es ja auch meistens. Dabei folgen wir hier nur dem, was die Farbe auf dem Papier anregt.

Wenn mir dann beim Malen ein Wort oder ein Satz in den Sinn kommt, der zu dem Bild passt, dann schreibe ich ihn dazu. Meist mit einer Bandzugfeder oder einem Pilot Parallel Pen, und in einer Farbe, die sich gut einfügt und nicht zu dominant hervorsticht. Die Schrift wird trotzdem die Hauptrolle spielen, da wir Menschen immer lesen und verstehen wollen.

Es gibt keine Regeln, ihr macht nur das, wonach euch ist. Und wenn es euch gefällt irgendwo etwas Gegenständliches reinzuzeichnen, oder mehr oder weniger Linien zu machen, als die Farbflächen anbieten, dann ist das super: kreative Freiheit. Es ist ganz allein euer Werk.