Schlagwortarchiv für: Schriften

Capitalis Rustica – eine Herausforderung

Im Herbstsemester 2013 entstand mein Kalligrafie-Übungsbuch für die Rustica – eine Schrift, die im 1. Jahrhundert n. Chr. aufkam und dann ein paar hundert Jahre lang geschrieben wurde. Sie lässt sich zwar mit Übung irgendwann einigermaßen flüssig schreiben, aber die vielen Federdrehungen sind wirklich eine Herausforderung und man muss sich immer erst einschreiben und sehr konzentrieren. Ein simples „I“ bekommt z. B. schon 2 Drehungen: die Bandzugfeder oben im Winkel von ca. 45 Grad ansetzen und dann beim Ziehen eindrehen (der Strich wird in der „Taille“ schmaler) und nach unten zum Fuß wieder aufdrehen. Dafür muss die Feder sehr steil in der Hand gehalten werden, die Drehung erfolgt zwischen Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger, der kleine Finger berührt zur Führung leicht das Papier. Ansonsten würde die Schrift viel zu grob und die Feder bliebe im Papier stecken.

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Horizonte – oder: Drucken ist gar nicht so scheiße

Wenn der Blogartikel ein Bob Dylan-Song á la „Subterranean Homesick Blues“ wäre, dann ginge er in etwa so:
„Monotypie … Frottage … Stempeldruck … Radierung … Schnitzen … Schwitzen … Holzschnitt … Pressen … Kleben … Montage … Kaschieren … Schneiden … Ritzen … Klecksen … Kurbeln … Moosgummi … Walzen … Kleister … Prägen … Schreiben … Binden … keine Pause kennen …“

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Kalligrafie-Leporello

Im letzten Semester habe ich im Kalligrafiekurs von Birgit Nass ein querformatiges Leporellobuch gestaltet. Innen ist es vor allem grün beschrieben und voller Überraschungen: Prägung, Pop-up, Ausgeschnittenes und Aufgeklapptes. Ich habe die Bögen mit der Hand zusammengenäht, aber immer an anderen Stellen, so daß die heraushängenden Nahtenden Fransen bilden. Es ist ein Übungsbuch für die Capitalis Rustica, man kann immer mal wieder hineinschreiben, wenn einem danach ist.

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Kalligrafie-Box

Ein weiteres schönes Projekt aus einem Kalligrafie-Workshops von Birgit Nass. Das Thema war „Vergnügungen“ und wir durften diesmal selbst texten. Auf verschiedene Streifen von Ingrespapieren wurde mit der „Capitalis Rustica“ geschrieben und die fertigen Streifen wurden dann zu Leporellos gefaltet. Sie wurden dann in eine aus Graupappe gebaute Box, die auch noch schön gestaltet wurde eingebaut. Wenn man den Deckel hebt, dann fallen die Seitenteile des Unterteils in alle 4 Richtungen und die Leporellos entfalten sich wie eine Blüte. Ein schönes Werk und ganz schön viel Arbeit.

Nein, man kann nie genug Workshops machen!

Ich hatte großes Glück als mir kurzfristig ein freigewordener Kursplatz bei Massimo Polello angeboten wurde. Da habe ich wirklich nicht lange überlegt, denn so eine Chance bekommt man nicht oft.
Im 3-tägigen Kurs des Turiner Kalligrafen versammelten sich Profis, die sich zum Großteil hauptberuflich mit Kalligrafie und verwandten Disziplinen beschäftigen. Man lernt also nicht nur etwas vom Dozenten, sondern profitiert auch viel von den anderen.

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