Flyer im Druck

Mein Flyer für die WinterClassics wird gerade bei Bahruth gedruckt.

Das Endformat ist Din lang, offen hat er A4 Format (29,7 x 21 cm). Die einzelnen Seiten sind 10, 10 und 9,7 cm breit, damit man die Innenseite sauber einschlagen kann.
Er ist beidseitig bedruckt (das nennt sich 4/4 c) Euroskala (also Cyan, Magenta, Yellow, Kälte – cmyk) auf 135 g/qm matt gestrichenem Offsetpapier.
Der Vorteil von mattgestrichen ist, daß es beim Lesen nicht unangenehm reflektiert oder Fingerabdrücke sichtbar bleiben (wie z.B. bei Hochglanz gestrichenem oder lackiertem Papier) und die Farben nicht dunkler oder weniger klar als gewollt werden (kann bei ungestrichenem Naturpapier passieren).
Nach dem Druck und Beschnitt wird der Flyer zweimal gefalzt zum Wickelfalz.

Grafikdesign 2005

Und wie arbeiten wir Grafiker heute?
Ich glaube davon haben viele schon eine relativ gute Vorstellung.

Entwürfe:
Scribble werden entweder zu Papier gebracht oder im Computer mit Grafikstift oder Maus gemacht. Das kommt auf die Vorliebe des Gestalters an oder auch darauf wo er sich befindet wenn die Ideen kommen.
Meine kommen z.B. oft in der S-Bahn auf dem Nachhauseweg und da zeichne ich zur Not auch winzigklein auf einen Kassenbon oder in ein Buch oder was gerade da ist.

Layouts werden dann in der Regel am Computer (meist Mac) gemacht, in den Programmen InDesign, Quark XPress, Freehand, Illustrator, Photoshop, auch da bevorzugt jeder etwas anderes.
Ich bin z.B. erst vor einigen Monaten von Quark auf InDesign umgeschwenkt, weil es einfach inzwischen mehr Möglichkeiten bietet, günstiger ist und sehr gut mit vielen anderen Programmen zusammenarbeitet.
Inzwischen kann ich gar nicht mehr verstehen warum ich es so lange mit Quark ausgehalten habe (Bequemlichkeit und keine Zeit/Lust umzulernen…).

Vorlagen scannt man entweder ein oder bekommt sie auf CD oder gemailt.
Die fertigen Entwürfe werden entweder auf dem eigenen Farbdrucker ausgegeben und dem Kunden gezeigt oder ihm als PDF, JPG o.ä. Austauschformat zugemailt oder auf einer Website /einem Blog veröffentlicht.

Reinzeichnung:
Der Entwurf wird mit druckfähigen Daten nachgebaut, d.h. die Bilder müssen eine höhere Auflösung als im Entwurf bekommen und so bearbeitet werden, daß sie im Druck perfekt aussehen (Endformat, Retusche, Farbanpassungen, Vierfarbmodus, Filter u.ä.).

Weitere für den Druck notwendige Parameter müssen beachtet werden: Farben werden genau eingestellt (Farbtabellen helfen oder man hat ein Farbmanagementsystem), Beschnittzugaben zu den Rändern, Überfüllungen der Farben untereinander, Passermarken, Falzmarkierungen, eine paßgenaue Seite für Stanzungen oder Prägungen…

Die Reinzeichnung geht als Dokument mit verknüpften Daten oder druckfähiges PDF auf CD-ROM oder per Mail an die Druckerei, die auch über die sog. Druckvorstufe verfügt.
Dort werden heute keine Filme mehr belichtet, sondern es wird CTP gearbeitet (Computer to Plate), also die Druckplatte ohne Umwege belichtet. Vorher hat man einen Ausdruck kontrolliert, kann bis zuletzt noch Änderungen an der Datei verwirklichen. Das ist also alles viel flexibler, zeitsparender und kostengünstiger geworden als vor 20 Jahren.

Bei Unklarheiten bespricht man sich unbedingt rechtzeitig mit dem Drucker oder weiterverarbeitenden Betrieb. Unter Umständen muß auch der Drucker erst einmal Informationen einholen, z.B. vom Papierhersteller, Farbenlieferanten oder Buchbinder.

Die direkte Zusammenarbeit zwischen Grafiker und Druckerei auf dem kürzesten Weg ist sehr wichtig, da sonst leicht wichtige Informationen (in beiden Richtungen) auf der Strecke bleiben können. Außerdem hat ein guter Grafiker das gleiche Vokabular wie ein Drucker, was ein Anzeigenleiter oder Kunde u.U. nicht 100% versteht und evtl. etwas anders weitergibt. Das ist natürlich keine Frage des Intellekts sondern einfach eine Erfahrungssache :-)

Das ist auch einer der Gründe warum ich ganz gern mit mir bekannten Firmen zusammenarbeite wo man sich im Laufe der Jahre aufeinander eingespielt hat, besonders bei komplizierteren Aufträgen.
In Agenturen gibt es als Zwischenschritt die »Productioner«, die ausgebildet sind perfekt zu »übersetzen« zwischen Kreativen, Reinzeichnern, Fotografen, Etatchefs, Druckern und anderen Beteiligten.

Mit der heutigen Methode kann ich theoretisch 20 Plakate im Monat machen, wenn ich den kreativen Prozeß und die Recherche ganz weglassen und wie am Fließband produzieren würde.
Aber sooo einfach ist das ja nun auch nicht.

Graphikdesign 1985

Vor 20 Jahren haben Grafiker ganz anders gearbeitet als heute. Ich erzähle das mal in Kurzfassung.

Entwürfe:
Die ersten Scribbel zu einem Thema wurden oft schon beim Kunden auf dem Tisch grob angerissen.
Entwürfe wurden dann mit Markern oder Buntstiften gezeichnet oder mit Wasserfarben oder Acryl gemalt. Es wurde fotokopiert, collagiert, mit Reprokamera und Liesegang skaliert.
Schriften wurden von Letrasetbögen Buchstabe für Buchstabe abgerubbelt, mit Schablonen gezeichnet oder aus Typobüchern durchgepaust.
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Kleines Layout 1×1

Die einzelnen Schritte um z.B. die Innenseite eines Din lang Flyers zu gestalten sind:

– Entwurfsvorstellung haben
– Dokument einrichten
– Text importieren und verteilen
– Schriftart, -größe und Zeilenabstand bestimmen
– Bilder bearbeiten: Größe, Farbmodus, Retusche, Schärfe…
– Bilder importieren und layouten
– Schatten oder andere Effekte
– Überschriften hervorheben
– Farben anlegen
– Details bearbeiten
– alles abstimmen
– Feintypografie
– Korrekturen
– Reinzeichnung

Die Reihenfolge variiert natürlich und vieles hängt von Vorgaben oder dem Material ab, aber so in etwa läuft es oft.

Anzeige irischer Künstler

Ein ganz simpler Trick um eine ausgewogene Anzeige zu gestalten bei der die vorhandenen Artworks der Künstler integriert werden sollen, ist die Gesamtfläche möglichst gleichmäßig aufzuteilen.
In diesem Fall bei vier Künstlern in einer quadratischen Fläche kann man es vierteln, mit 9 Künstlern würde ich auch bei den Quadraten bleiben. Bei anderen Anzahlen böten sich eher Spalten oder Queerbalken zur Aufteilung an oder auch ganz freie Formen.

Bei einer Anzeige im A4 Hochformat, was typisch ist bei ganzseitigen Anzeigen in Magazinen, könnte man die „gerechte“ Flächenaufteilung am besten bei 6 oder 8 Künstlern erreichen und würde in anderen Fällen wieder bei freierer Aufteilung landen.

Meistens wird mir die Anzahl vorgegeben, aber wenn es zu eng wird kann ich schon mal zugunsten einer schöneren Aufteilung Einfluß nehmen, einen Versuch sollte das zumindest immer wert sein, denn eine klar aufgeteilte Anzeige ist oft einfach lesefreundlicher und die Informationen sollen ja „ankommen“.