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Promofolder Layout & Endprodukt

Als ich Ende Dezember den Auftrag bekam einen Promotion Folder für ein »Maraton Musikbuch« zu gestalten, war ich sehr erfreut, denn ich wollte sowieso gern mehr im Bereich Literatur arbeiten und bin Hörbuch Fan.
Der Schriftsteller/Künstler Khalil Gibran war mir zu dem Zeitpunkt noch kein Begriff und ich war gespannt auf das Projekt.
Ich bekam Texte und einige Fotos und die Farbangaben der CD (3c, Gold, Dunkelgrün, Schwarz), ansonsten hatte ich erstmal freie Hand – herrlich!
Nachdem ich mich in das Thema eingelesen hatte, habe ich einen 12-seitigen Folder layoutet, bei dem es Transparentseiten gibt, die Gold bedruckt sind und mit den Textseiten durch Ornamente aus arabischen Schriftzeichen interagieren.
Da ich vor 5 Jahren ein Semester Arabisch gelernt habe und etwas schreiben kann, konnte ich sichergehen, daß ich keine »unerwünschten« Sachen schrieb. Nicht ganz unwichtig…

Der Folder kam bei den Entscheidern ganz gut an und wurde dann nach diversen Korrekturphasen Anfang Januar in einer auf 8 Seiten reduzierten Version auf schwerem Papier (300 g/qm) gedruckt. Das Ergebnis ist schön und wertig geworden und die Druckerei hat ein dickes Lob verdient.

Warum man allerdings um 8 Uhr morgens in entlegenen Gewerbegebieten schon drucken muß, werde ich wohl nie verstehen. Wahrscheinlich nur um Grafiker mit der Druckabnahme um den verdienten Schlaf zu bringen…

Proof – Andruck – Nutzen – Druckbogen

Ein Andruck ist ein Probedruck im endgültigen Druckverfahren zur Vorab-Kontrolle. Im Gegensatz zu dieser analogen Technik von hervorragender Qualität gibt es auch die digitale Variante (Proof, Chromalin…), die eine ausreichende Qualität hat und den Druck simuliert, aber meist nicht auf dem Original Druckpapier gemacht werden kann.
Nach Freigabe des Andrucks (Freigabevermerk = Imprimatur) und des Formproofs (form- und standverbindlich, aber nicht farbverbindlich) erfolgt der eigentliche Druck.

Der Druckbogen ist ein großformatiger Papierbogen, auf den mehrere Seiten gedruckt werden. Die angeordneten Seiten innerhalb eines Druckbogens heißen Nutzen. Der Bogen wird nach dem Druck gefalzt und beschnitten.
Um die Seiten später in der richtigen Reihenfolge auszugeben, sorgt eine Software in der Druckvorstufe dafür, die Nutzen richtig auf dem Druckbogen zu plazieren, denn die Reinzeichnung des Grafikers ist der Übersichtlichkeit halber fortlaufend angeordnet.

Papierrechnen ist eine Wissenschaft für sich, die besonders im Buchdruck eine große Rolle spielt und dafür sorgen soll wenig Verschnitt zu haben. In der Ausbildung zum Drucker, Verlagskaufmann oder Buchhändler ist es ein eigenes Unterrichtsfach.

Der Grafiker sollte sich vor dem Druck unbedingt ein Dummy (Versuchsmuster) anfertigen, mit dem spätere Probleme rechtzeitig erkannt werden können und ggf. Druckkosten eingespart werden können, weil eine Farbe vielleicht nur auf einer Seite des Bogens gedruckt werden muß. Der (gute) Drucker hilft bei allen Fragen dazu.

Am Rand des Druckbogens stehen Farbkontrollstreifen, mit dessen Hilfe der Drucker die Farbzufuhr der Maschinen richtig einstellen kann.
Die Vorderseite heißt Schöndruck, die Rückseite Widerdruck.

Cover für Promotion Folder

Das sind 2 Farb- und Layoutvorschläge, die ich für einen Promotion Folder zur Bewerbung eines Hörbuches gemacht habe.
Im Unterschied zu meinen sonstigen Arbeiten, die als Zielgruppe meist den »Endverbraucher« haben, richtet sich dieser Folder an den Einkäufer im Handel und die Medien.
Das erfordert eine etwas andere Herangehensweise – der Textinhalt rückt mehr in den Vordergrund, als die emotionale Ansprache. Die Struktur ist sachlicher und transparenter.