Mísia Plakat Layouts

Ich habe in dieser Woche mit den Entwürfen des Tourplakat für die Sängerin Mísia begonnen.
Das Foto und das CD Artwork sind wieder sehr schön und von guter Qualität, was den technischen Ablauf in der Gestaltung etwas erleichtert. So ist nur eine geringe Bildbearbeitung des Fotos nötig und mein kreativer Spielraum hält sich hierbei auch mal in Grenzen.
Urlaub für den Gestalter :-)
Die Musik ist teilweise sehr melancholisch aber auch voller Kraft und Gefühl. Wer an weiteren Informationen über Mísia interessiert ist kann mal auf ihre sehr schöne Homepage gucken: http://www.de.misia-online.com/

Flow

Kleine Spielerei mit einem Foto von Noa.
Noa ist eine israelische Sängerin, deren Musik mich einfach inspiriert hat völlig sinnfrei Formen und Farben fließen zu lassen. „Entspannungskreativität“ könnte man sagen…
http://www.noasmusic.com/noasmusic.html

Das berühmte weiße Blatt…

Ich möchte einmal beschreiben, wie ich mit einem Designauftrag anfange und nehme als Beispiel das Konzertplakat für einen Künstler.

Zuerst analysiere ich das Material, das ich vom Kunden geliefert bekomme, wenn ich welches bekommen habe. Das können Fotos sein, eine CD oder die URL der Plattenfirma bzw. des Managements, alte Artworks oder eben auch gar nichts. Manchmal kann ich mit dem Künstler sprechen und seine Vorstellungen erfahren oder ich rede mit einem Vermittler (Manager, Booker, Veranstalter, Label o.ä.). So sauge ich in dieser Phase so viele Informationen auf, wie möglich.

Ich höre mich in die Musik ein, wenn ich sie noch nicht kenne und durchforste das Internet oder auch mal die Bücherei nach allen möglichen Informationen zum Künstler, der aktuellen CD, dem Land aus dem er kommt, der Sprache etc. um visuelle Vorstellungen zu bekommen mit welchen Farben, Symbolen oder Schriften ich arbeiten möchte.

Sehr wichtig ist es auch bestimmte Fettnäpfchen auszuschließen. So kann es z.B. sein, daß ein bestimmter Grünton in einem Plakat eines türkischen Künstlers die Assoziation zu fundamentalistischen Kreisen des Landes bringt, was ganz sicher nicht in seinem Interesse wäre.
Von daher muß ich mich besonders über mir nicht so vertraute Gebiete und Bereiche und problematische Symbole etwas genauer informieren. Da mich diese Recherche bereichert und ich dabei immer dazulerne, mache ich sie oft abends oder am Wochenende und sehe sie als Fortbildung und Grundstock der Arbeit, die ich allerdings den Kunden nur in Ausnahmefällen berechne, in denen es zeitlich sehr aufwendig wird, da wir beide etwas davon haben: ich bin bestens vorbereitet für ein Ergebnis das konzeptionell in die Tiefe geht und der Kunde weiß das zu schätzen.

Während der Recherche fange ich dann an zu scribbeln oder schon grobe Entwürfe am Computer zu layouten. Ich notiere mir nebenbei Schriften, Farben, Assoziationen die auch ganz absurd sein können aber später doch nützlich werden und halte sie ordnend in Mindmaps fest.
Manchmal befrage ich Menschen in meiner Umgebung, die der Zielgruppe des jeweiligen Projekts nahekommen, nach ihren Vorstellungen oder Bildern, die sie mit der Musik/der Veranstaltung in Verbindung bringen, wodurch ich meine Ideen abklopfe oder festige.

Es kommt aber auch vor, daß ich ein geniales Foto bekomme, den Künstler schon kenne und direkt einen Entwurf schaffe, von dem ich weiß, daß er funktioniert und das ganze Procedere ist dann sehr viel kürzer als oben beschrieben.

Eva Ayllón – Afro Peruanische Legende

Es war das falsche Foto für dieses Plakat…

Ursprünglich sollte ein Live Foto verwendet werden, aber das lag nicht in der entsprechenden Auflösung vor.
So mußte ein Bild genommen werden, auf dem die Künstlerin im schwarzen Kleid mit schwarzem Haar vor einem komplett schwarzen Hintergrund stand. Hurra!

Bei den Entwürfen stellte sich dann schnell heraus, daß es immer viel zu klassisch wirkte, zu ernst, zu düster. Und wir hatten diese Assoziation mit dem „sterbenden Schwan“, was zu der vitalen afro-peruanischen Musik so gar nicht passen wollte.

Also habe ich das Bild intensiv in Photoshop bearbeitet, einen knackigen roten Fond geschaffen und die Haare behutsam freigestellt – gar nicht so leicht bei schwarz auf schwarz. Als kleine Serviceleistung gibt es natürlich dezente Hautglättung und Fältchenreduzierung :-)

Inspiration

Morgens beim Laufen habe ich die besten Ideen. In der Natur sind meine Gedanken besonders klar und diese Ressource nutze ich für den ganzen Tag.

Kaum zu glauben, daß das noch in Hamburg ist, mag mancher vielleicht denken.

Ich begegne Schafen, Pferden, Kühen, Fasanen, Möwen, Hunden, Katzen und sehr wenigen Menschen – laufe durch Wald, Heide und am Elbstrand – sehe Fischer- und Segelboote, Containerschiffe und Schlepper.

Jeden Tag ist es komplett anders: windig oder windstill, neblig, sonnig, warm, schwül, bewölkt, regnerisch, mal Ebbe, mal Flut, manchmal Springflut… immer wieder neu und immer ein anderes Licht.