Convention, Open Space, Hummeln, Schmetterlinge & Sketchnotes

Die 9. »WEC-Convention« (Woman Entrepreneur Club – Forum für selbstständige Frauen) fand Ende Mai in Hamburg statt. Als eine der Organisatorinnen lag mein Schwerpunkt auf Gestaltung: Flyer, Logo, Namensschilder … Für den Open Space Tag habe ich ein Info-Poster gezeichnet um den Prozess zu visualisieren.

Am Abend des ersten Tages hatte ich dann die Idee am Wochenende einen Workshop anzubieten für alle, die gern mal was in ihrer Präsentation oder den eigenen Notizen zeichnen wollen, aber nicht so richtig wissen wie. »Sketchnotes« eignen sich da hervorragend. Ich hatte letztes Jahr das wunderbare Buch von Mike Rohde durchgearbeitet und einen Workshop besucht, so dass ich ganz gut gewappnet war. Allerdings habe ich noch nie selbst einen Workshop gegeben :-) Hier bot sich die Chance, denn viele fanden das Thema spannend – und so hatte ich eine Übungsplattform.
Kurzfassung: es lief super, hat mir Spaß gemacht und die Teilnehmerinnen haben schön mitgemacht.
(Danke an Mara Saueracker und Ulrike Parson für die Fotos von mir!)

Und darum ging es (aus meinem WEC-Protokoll):

1) WAS sind Sketchnotes?
– eine Kombination von Skizze/Symbol und Notiz

2) WARUM sind sie sinnvoll?
– das Gehirn kann die Kombination aus Bild und Text wesentlich besser speichern als reinen Text
– man erkennt auf den ersten Blick worum es geht

3) WOFÜR kann ich sie nutzen?
– für ganz viel: Protokolle, Notizen, Präsentationen, Konzepte, Mindmaps, Vokabeln lernen, Nachrichten, Einkaufszettel, Flipchart, Web, Buchzusammenfassungen, Visualisierung jeder Art …

4) WAS brauche ich?
– Stifte/Marker (als Basis:schwarz und eine Zusatzfarbe)
– Papier/Notizbuch/Flipchart
– oder Tablet/iPad mit Zeichen-App und Stift

5) Die ELEMENTE
– „Container“ um sie mit Text/Bild zu füllen (Kästen, Banner, Herzen, Wolken, Sprechblasen, Kreise, Balken, Torten …)
– Schatten/Flächen zur Hervorhebung
– Linien (einfach, doppelt, gestrichelt, dick, dünn, gebogen …)
– Figuren (Strichmännchen oder Gesichter jeder Art)
– Bullets (Punkt, Strich, Kreuz, Stern, Hashtag, Fragezeichen, @, • …)
– Pfeile (in jeder Form)
– Bilder und Symbole

– WICHTIG: man muss nicht zeichnen können!
– Jeder kann Sketchnotes machen!

6) WIE zeichne ich?
– Keep it simple
– keine komplizierten detailreichen Zeichnungen
– jedes Ding lässt sich vereinfachen indem man es in seine Grundformen auflöst
– alles kann aus Quadrat, Kreis, Dreieck, Linie und Punkt konstruiert werden
– durch Übung entwickelt man am besten sein persönliches Vokabular an Symbolen
– es gibt kein richtig oder falsch, gut oder schlecht
Wir haben gemeinsam viele verschiedene Dinge gezeichnet: Baum, Hase, Milch, Rechnung, Laptop, Telefon, Cola, Ananas, Becher, Locher, Schere, Kaffeemaschine …

TIPP: schreibt euch ganz viele Begriffe aus einem Themenbereich auf (Urlaub, Büro, Kleidung, Zootiere, Umwelt …) und zeichnet sie dann SO EINFACH WIE MÖGLICH. Je mehr ihr übt umso eher entwickelt ihr euer eigenes – schnell abrufbares – visuelles Vokabular.

7) GESICHTER und EMOTION
– es gibt ein ganz einfaches 9er Raster mit dem man verschiedene Gesichtsausdrücke zeichnen kann. Es wird u.a. in dem Buch „Sketchnotes Handbook“ von Mike Rhode erklärt. Wenn ihr „Sketchnotes“ googelt findet ihr Anregungen und Infos ohne Ende.

8) LAYOUT und KONZEPT
– um ganze Themenkomplexe zu visualisieren sollte man sich vorher überlegen wie das Blatt aufgeteilt wird, damit der Platz ausreicht oder nicht alles am Rand klebt.

– zuerst kann man einen Titel platzieren
– von der Mitte nach außen arbeiten (Mindmap)
– in Spalten
– als gewundener Pfad
– in Kreisen von innen nach außen
– als Torte mit 4, 8 oder mehr Stücken

9) für Fortgeschrittene
– Graphic Recording/Visual Recording/Visual Thinking (z. B. Vorträge live aufzeichnen) dazu gibt es wunderbare Beispiele im Netz, auch als Filme

10) Vorbereitung:
– aus der Runde kam die schöne Idee Bildelemente schon vorzubereiten, wenn es um eigene Präsentationen/Workshops geht und nur live zu ergänzen durch Text und einfache Elemente

Happy Moin!

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